Erstveröffentlichung auf dem Blog von Hubspot Deutschland im Juli 2014.

Wenn Sie diesen Blog lesen, ist es wahrscheinlich, dass auch Sie erkennen, dass das publizieren von Inhalten für Ihre Sichtbarkeit im Netz sinnvoll und effizient ist. Beim Inbound Marketing geht es bekanntlich darum, dass Kunden zu Ihnen kommen, statt nach Ihnen zu suchen und sie mit Werbebotschaften zu unterbrechen. Dabei setzt man überwiegend auf zwei Mittel, um Sichtbarkeit im Netz zu erlangen: Suchmaschinen und soziale Netzwerke.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen eine Herangehensweise ans Herz legen, die Ihnen schneller Sichtbarkeit und Leads verschaffen könnte. Ich spreche dabei vom Unterschied zwischen „Search“ und „Social“ Content. Dabei geht es darum, unterschiedliche Artikel-Formate einzusetzen, je nachdem wie sie nach der Veröffentlichung gefunden werden sollen.

Warum zwischen Social und Search unterscheiden?

Suchmaschinenoptimierung gilt oft als die Königsdisziplin im Online Marketing. Ich vermute, dass sie Ihre Artikel gezielt so formulieren, dass sie über Suchmaschinen unter der gewählten Keyword-Kombination gefunden werden. Jedoch dauert es eine Weile, bis Ihre Seite gut in den SERPs (Suchmaschinenergebnissen) rankt, somit dauert es bei den meisten Themen, bis ganz oben erscheint. Genau das habe ich mir selbst gedacht, als ich Anfang des Jahres meinen deutschen Blog ins Leben rief. Daher musste ich überlegen, wie ich auf eine andere Art und Weise Besucher nicht nur auf meinen Blog kriegen konnte, sondern auch „binden“ konnte.

Dabei stützte ich mich auf folgende Erkenntnisse:

  1. User, die über Suchmaschinen auf Ihre Artikel stoßen, suchen proaktiv nach Inhalten. Auf sozialen Netzwerken spielt Serendipität d.h. das Entdecken von Inhalten, nach denen man nicht proaktiv gesucht hat, eine wichtigere Rolle.

  2. Gewisse Inhalte werden öfter auf sozialen Netzwerken geteilt, weil Sie sich besser dazu eignen. Das gilt es zu erkennen und auszunutzen.

Was sind soziale Blogartikel und was sind „Search“ Blogartikel?

Bei der Unterscheidung zwischen diesen beiden Arten von Inhalten muss man also überlegen, für welche Traffic-Quelle der Inhalt auf Ihrem Blog optimiert ist.

„Social Content“ auf Ihrem Blog zielt nicht darauf ab, Besucher über Suchmaschinen auf die Seite zu locken. Es geht in erster Linie darum, soziale Netzwerke als primäre Traffic-Quelle für diesen Content zu nutzen und gezielt diese Formate einzusetzen. Bei „Search Content“ legt man die Artikel so aus, dass man gezielt auf Keyword Kombinationen setzt mit denen User nach Inhalten suchen. Hier spielt der sog. „User Intent“ – also die Absicht des Nutzers – eine entscheidende Rolle. Man muss sich genau überlegen, wie Ihre Leads ihre Suche formulieren.

Die Blogartikel, die über Suchmaschinen gefunden werden sollen, sind Artikel und Inhalte die ein Problem Ihrer Persona lösen (wie mache ich… ? Warum ist… ?). Hier sollten die SEO-Regeln strengstens befolgt werden, um Suchmaschinenfreundlich zu sein. Dagegen sind soziale Inhalte mehr auf Interaktion und Engagement ausgelegt. Sie sind oft spielerischer, interaktiver oder kontrovers.

Was bringt mir das?

Sinn und Zweck des Ganzen ist viel früher eine solide Grundlage zu schaffen und früher regelmäßige Leser auf Ihren Blog zu kriegen. Kurz gesagt: sie erlangen schneller einen soliden Traffic und Reichweite in Form von Newsletter- und RSS-Abonnenten, sowie Follower und Fans. Je mehr Besucher als regelmäßige Leser für sich gewinnen, desto schneller wird Ihre Seite vertrauenswürdig. Sie werden verlinkt, erreichen eine höhere Verweildauer der Besucher und gewinnen an Autorität.

Sie werden sicherlich denken: „das ist Alles schön und gut, aber ich möchte doch beide Quelle optimieren und irgendwann in den Suchergebnissen unter den „Money-Keywords“ gefunden werden. Muss ich mich jetzt für eine entscheiden und meine Formate so auslegen?“

Jein. Man sollte bei diese Herangehensweise beide kombinieren, nicht zuletzt weil die Lebensdauer der Inhalte auf sozialen Netzwerke sehr gering ist. Dagegen ist eine gute Auffindbarkeit in den SERPs nachhaltiger. Daher gilt es beide Arten von Inhalten einzusetzen. Darüber hinaus kann man nicht immer zwischen dem Einen und Anderen Format unterscheiden. Sie werden durchaus Artikel haben, die über soziale Netzwerke und „Search“ Traffic generieren werden. Grundsätzlich sollte man immer darauf achten, dass die Inhalte für beide – Social und Search – freundlich sind. Dennoch macht es durchaus Sinn, sich für eine der beiden Formate zu entscheiden.

Was meine ich konkret damit? Ich habe einige Beispiele und Möglichkeiten der beiden Arten von Inhalten unten aufgeführt:

Social Content:

  • Umfragen
  • Artikel, die auf User Generated Content setzen)
  • Interviews von Meinungsführern
  • Kolumnen
  • Blogparaden
  • Quizze

Search Content:

  • Artikel, die beschreiben, wie man ein Problem löst
  • Produktbeschreibungen
  • Fragen formulieren (weil User oft mit Fragen suchen)
  • Tipps und Tricks
  • Listen-Artikel (z.B. „Fünf Marketing Automation Lösungen im Vergleich“)

Ich habe mit dieser Herangehensweise durchaus gute Erfahrungen gemacht. Was denken Sie? Ist das in Ihrem Fall umsetzbar?

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