Zu oft sind sich Unternehmen nicht wirklich im Klaren über die Rolle von Social Media im Content Marketing. Tagtäglich werden Unternehmensinhalte rausgeschleudert, ohne Nutzer dabei zu „respektieren“.

Was hat Social Media eigentlich mit Content Marketing zu tun? Nun ja, natürlich brauchen Social Media Kanäle „Inhalte“, um am überleben zu können. Doch leider begrenzt sich die Rolle von Social Media im Zusammenhang mit Content Marketing zu oft auf die Rolle der Inhaltsschleuder.

Die Marketing-Abteilung hat eine gescheiterte Kampagne? Wir teilen das nochmal auf sozialen Netzwerken, um es anzuschieben! Blogartikel? Überall mehrmals einplanen!

Wir leben in einer Welt, in der sich Unternehmen Aufmerksamkeit auf lange Sicht verdienen müssen. Natürlich ist Werbung nicht tot, doch der Content-Shock führt dazu, dass die erkaufte Aufmerskamkeit seitens der Unternehmen immer unwirtschaftlicher wird. Es wird zu teurer, komplizierter, diese extrinsischen Impulse zu setzen. Der Bullshit-Filter ist schon weit fortgeschritten bei Konsumenten.

Vor einiger Zeit habe ich den herausragenden Gamification-Experten und Social-Media-Affinen Roman Rackwitz kennengelernt und wir haben uns auf Anhieb verstanden. Denn auch er vertritt die Ansicht, dass soziale Netzwerke eine eigene Sprache, eine eigene Nutzerpsychologie haben. Daraufhin haben wir uns für eine kleine SlideShare-Präsentation zusammengetan.

Die Rolle von Social Media im Content Marketing

Wie oft sehen wir diese Lieblos gepflegten Social Media Profile, ohne Interaktion und am besten noch durch eine Automatisierungssoftware gefüttert? Der Trend der Automation ist für Marketer zwar im Allgemeinen sinnvoll, aber selten gelungen. Aber auch sog. Engagement kann kein Ziel an sich sein, wenn es kein Indikator ist, für den Teilerfolg in einer Unternehmensstrategie…

Es geht nicht darum, Inhalte speziell für jeden Kanal zu erstellen, das ist nur in den seltensten Fällen wirtschaftlich und wertschöpfend. Die Substanz der Inhalte und die Botschaft, die mitschwingt ist das zentrale Element der Strategie. Anders gesagt: „Wir brauchen Content für Facebook“ kann nicht die Antwort auf das Problem sein. Das Problem ist nämlich meistens „wir brauchen Content, um…“ (der Schluss kann unterschiedlich ausfallen).

Unternehmen müssen sich bei dieser Social Content Problematik fragen:

  1. Wozu brauchen wir den Kanal? Wollen wir einen Dialog führen (das sollte immer gegeben sein)? Wollen wir Kunden eine Möglichkeit bieten, ihre Anfragen über diesen Kanal mitzuteilen (Kundendienst)? Wollen wir mehr Reichweite für Inhalte schaffen (Distribution)? Wenn ja, für welche? Ist es eine HR-Plattform, mit der man Talente anlocken will? Oder sogar Marktforschung betreiben, indem wir Interaktionen gezielt analysieren?
  2. Ist dieser Kanal der Richtige? Sind unsere Formate für diesen Kanal angepasst? Das gilt nicht nur für das Format (Video, Bild, Text), sondern auch für die Erwartungshaltung des Nutzers auf der Plattform. Dies bringt unweigerlich das Bedürfnis einer Channel-Strategie mit sich… und wie diese in die Gesamtstrategie passt.
  3. Kennen unsere Kunden, die die jeweiligen Kanäle nutzen so gut, dass wir nicht nur Relevant, sondern auch nützlich sein und / oder inspirieren können? Wie stärkt das unsere Content-Marke? Inwiefern trägt es zur Zielerreichung bei?
  4. Wie lässt sich die Pflege des / der Kanäle optimal in bestehende Prozesse integrieren, um reaktionsschnell sein und Qualität garantieren zu können? (kurze Entscheidungswege sind meistens am besten…).

Nur wenn diese Fragen beantwortet sind, führen Social Media Bemühungen zu einem Ergebnis, das in die Wertschöpfungskette integriert werden kann. „Wir müssen auf Facebook sein“ kann 2015 kein Grund mehr sein…

[Tweet „Social Media ist mehr, als eine Content-Schleuder!“]

Social Media ist eben keine Content-Schleuder, mit der Reichweite geschaffen wird. Social Media ist ein Werkzeug, das durchdacht in die Marketing-Strategie integriert werden wollte und den Marketing-Mix ergänzt…

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