Je mehr Content von Unternehmen produziert wird, desto relevanter wird das Thema Content Repurposing / Recycling.  Die Content Recycling Matrix von Karan Sharma (linkbird) bietet ein Framework für eine systematische Herangehensweise.Am Anfang war der Wille, interessante Inhalte für eine Zielgruppe zu erstellen. Nach einer gewissen Anlaufzeit wurden ersten Erfolge verzeichnet, doch schnell kam der Gedanke (manchmal auch in Form des Chefs): „Mensch, wir haben schon so viel Content produziert und jetzt verstaubt alles einfach im Speicher (auch Unternehmensserver genannt, bekannte Ablage für alten Kram den man vielleicht irgendwann wider gebrauchen kann). Warum machen wir nicht etwas mit dem alten Kram?“

Alten Content wiederverwenden – heutzutage ein Muss

Weil wir oftmals so Unternehmenszentrisch (oder egozentrisch) denken, gehen wir davon aus, dass eine Veröffentlichung eine One-Shot Aktion ist. Wir haben etwas Neues, veröffentlichen es, planen die Distribution / Promotion über einige Kanäle und dann ist aber auch gut. Ganz nach der alten PR-Denke: eine Meldung und dann ist Schluss. Wer nicht aufgepasst hat, hat Pech.

Die Realität ist jedoch, dass die Welt da draußen sich gefühlt immer schneller dreht. Wir werden mit immer mehr Inhalten und Nachrichten bombardiert, so dass wir einerseits selbst filtern (habe ich gerade Zeit dafür?), Kanäle selbst proaktiv Filter einsetzen (Gmail, Spam-Ordner, Facebook-Algorithmus, etc.) oder filtern lassen (Adblocker, Digests per Email, etc.).

Content Shock!
Fühlt Ihr Euch auch ab und zu wie eine überforderter Pac Man bei all dem „Content“?

Gerade in Zeiten des Content Shocks wird die gekonnte Wiederverwertung von Inhalten immer wichtiger! Grundsätzlich können drei Herangehensweisen beim Content Recycling betrachtet werden:

  • Längere Inhalte können „atomisiert“ (also in kleinere Einzelteile zerlegt) und dessen Streuung über einen längeren Zeitraum verteilt werden.
  • Kürzere Inhalte zu einem Thema oder einer Story können zu einem längeren Format konsolidiert werden(z.B. ein Ebook, eine Checkliste, einen Listen-Blogpost oder eine SlideShare Präsentation).
  • Inhalte in ein neues Format bringen, um einen weitere Kanal „nativ“ zu bespielen (z.B. ein Ebook in ein Webinar verwandeln und dann auf YouTube veröffentlichen).

Das klingt alles logisch, oder? Aber lässt sich das systematisch anwenden, so dass die Wiederverwertung kein Zufallsprodukt ist („oh man könnte mal“) oder aus einer Notsituation entsteht („Wir brauchen etwas zum Posten auf XY!“).

Merke: Wenn bei Dir oft die wir-brauchen-mal-wieder-etwas-für-KanalXY-Situation auftritt, ist das ein ziemlich solides Anzeichen dafür, dass die Content Strategie nicht stimmt / nicht vorhanden ist!

Die Content Recycling / Repurposing Matrix

Vor einigen Monaten stieß ich auf eine von Karan Sharma (von linkbird) entwickelte Matrix, die die Idee hinter der Wiederverwertung sehr gut darstellt und dabei helfen kann, dies in den Planungsprozess zu integrieren. Da sie nur auf Englisch verfügbar war habe ich die Folien übersetzt und möchte diese nun auch mit Euch hier teilen.

Die Folien gibt es hier => Eine Anleitung zum Content Recycling from linkbird
Um dieser Matrix einzusetzen muss man einen guten Überblick über die verschiedenen Formate haben und kreativ genug sein, die alten Inhalte wieder neu zu beleben. Kreativität lässt sich schlecht automatisieren… Dennoch bietet die Matrix von Karan eine tolle visuelle Darstellung für den Content Recycling Prozess.
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