Heute Mittag las ich einen Beitrag von einem meiner „Lieblings(content)denker“ Robert Rose, in dem er schreibt, dass unser Leben von Deadlines und Zielen geprägt ist und wie ein Perspektivenwechsel zu ganz anderen Ergebnissen führen könnte.

Ich habe schon oft diese zeitlich getriebene Perspektive auf Content bei den unterschiedlichsten Unternehmen gesehen und finde seinen Gedanken sehr interessant.

„As marketers, we’re forced to run campaigns to meet established monthly sales goals. As content creators, we’re compelled to create content based on an editorial timetable, rather than as the story emerges. „

[…]


„A powerful exercise we can do with ourselves, our teams, and our companies is to, at least temporarily, remove the waypoints that limit our ideas. What could we create if we didn’t have to meet the waypoint of the monthly report, the quarterly call, the customer event, the end of the fiscal budget cycle?“

Robert Rose – Quelle

Vor allem im Geschäftsumfeld ist unser tun sehr stark von wöchentlichen und / oder monatlichen Reportings abhängig. Und die Quartalszahlen, oh mein Gott die Quartalszahlen, wehe die stimmen nicht. Und SMART müssen sie sein. Runterrationalisiert bis auf die kleinsten Einzelteile.

Zur Optimierung machen wir dann A/B Tests (auch wenn wir dabei Frankenstein’s Monster bauen) und gehen das Ganze „agil“ an. Wir wollen einen wöchentlichen Blogpost, eine monatliche Fallstudie und das Webinar bitte mindestens jeden zweiten Monat.

Seit Jahren schaue ich mir immer wieder aus reinem Interesse, wie das Thema gelebt und umgesetzt wird Stellenausschreibungen und -beschreibungen für Content Marketing Manager an.

Einerseits ist es erfreulich, dass es immer mehr davon gibt, könnte man denken. Doch wenn ich mir diese im Detail anschaue, fällt mir vor allem eines auf: diese Stellen sind in den meisten Fällen rein operativ ausgelegt und setzen einen starken auf die Produktion von Content (meistens schriftlich, aber wenn visuell auch noch geht, wäre das schön) und der Distribution (inklusive SEO).

In einigen Fällen stellt man dann nach einigen Monaten fest, dass dieses Content Marketing wohl doch nur ein Hype war und nicht funktioniert. Was oft untergeht und gar nicht erst berücksichtigt wird, ist die rein logische Betrachtung, dass jemand der an der Produktion, bzw. am Output von Content gemessen wird auch diesen Output produzieren wird. Qualität zu „designen“ im Sinne der Nützlichkeit für die Zielgruppe ist dann für denjenigen der Sie umsetzen sollte zweitrangig.

Natürlich ist ein gewisser Output von Nöten, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und relevant zu bleiben. Die Wahrheit liegt in der Mitte, ich plädiere keinerseits für das andere Extrem.

Doch können und sollten wir uns die Frage stellen: was würden wir tun, wenn Zeit oder Rythmus gar keine Rolle spielen würde? Was wenn wir etwas viel Geileres tun könnten und jemanden damit (noch mehr) begeistern könnten? Wenn wir NUR über den Inhalt, nicht das Format oder die Deadline betrachten würden, was würden wir tun wollen?

Denn wie Doug Kessler schreibt (ein anderer großartiger „Denker“, wie ich finde):

„On the list of things our customers want from our content, ‘making the deadline’ comes a few notches below the thing that comes dead last. „

Doug Kessler – Quelle (und Leseempfehlung)

Ich habe hier keine Antwort, nur eine interessante Frage. Und die richtigen Fragen bringen und oft auch weiter.

Vielleicht findet Ihr die Frage zwischen zwei Reportings so interessant, dass Ihr sie (genau wie ich) mal reflektieren wollt. :-)